Plastidip ist eine neue Methode aus den USA, mit deren Hilfe man sein Auto in eine ganz neue Farbe tauchen kann, ohne dabei ein irreversibles Ergebnis herbei zu führen. Denn diese Technik, die auf einem  flexiblen Lack zum Sprühen basiert, erlaubt es einem, das Auto durch abziehen der Folie zu einem beliebigen Zeitpunkt wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Mann trägt den Lack in mehreren Schichten auf, bis er eine solide, gummiartige Form angenommen hat und wie eine zweite Haut auf dem originalen Lack haftet. Jedoch ist der der Anwendung einiges zu beachten:

  • Es sollte gleichmäßig gesprüht werden.
  • Vorher sollte der Wagen penibel abgeklebt werden.
  • Wieder abzulösende Teile sollten nicht zu lange trocknen.

Warum sollte Plastidip also gleichmäßig aufgetragen werden? Erledigt sich das nicht wie von selbst, wenn mit einer Pistole oder Düse zum Sprühen gearbeitet wird? Jeder, der bereits einmal mit einer ganz normalen Sprühdose hantiert hat, weiß, dass dies gar nicht so einfach ist. Es können Laufnasen entstehen, wenn zu viel Farbe auf einen Fleck gesprüht wird. Durch die Konzentration des Produkts läuft nun eine Nase am Wagen herunter, der wie eine Träne aussieht. Wenn sie trocknet, hat man verloren und es bleibt eine Spur am Wagen. Auf der anderen Seite ist es mit Plastidip genauso ärgerlich, wenn man an einen bestimmten Fleck zu wenig Farbe aufträgt. Diese Unregelmäßigkeiten lassen den Wagen am Ende des Tages wie eine Kuh mit Flecken aussehen – wer will das schon? Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass die Farbe ganz gleichmäßig und in großen, ruhigen Bewegungen aufgetragen wird. Dazu kann die Pistole sehr gut horizontal über die zu besprühende Fläche gezogen werden. Eine andere goldene Regel lautet, dass man immer eine zusammen hängende Fläche in einem Stück bearbeiten sollte. Dadurch behält man leichter den Überblick über die noch zu besprühenden Teile und kommt konzentrierter voran. Damit die Arbeit mit Plastidip richtig gut gelingt, sollte daher gleichmäßig gesprüht werden und die Folie sollte in mehreren Schichten aufgetragen werden. Durch den zuletzt genannten Handgriff wird die Arbeit erst richtig schön. Dabei können die ersten paar Schichten ruhig ein wenig gefleckt aussehen. Diese Flecken sollten sich im Laufe der Arbeit mit Plastidip geben, wenn die Farbe dicker aufgetragen wird. Das größte Risiko ist vielleicht, gleich von Anfang an zu viel Farbe auf einmal aufzutragen. Dann entstehen nämlich die eben erwähnten Laufnasen, die oft nicht mehr wieder wegzubekommen sind. Was allerdings auch gar nicht so schlimm ist, denn Plastidip lässt sich ja wieder entfernen. Das ist ja schließlich einer der Grundvorteile dieser Technik.

Damit die Arbeit mit Plastidip gelingt, muss sauber abgeklebt werden

Ein zweiter wichtiger Punkt für eine gelungene Anwendung mit Plastidip ist das Abkleben der nicht mit Farbe zu versehenden Flächen. Nur wenn hier sauber gearbeitet wird, kommt die Farbe am Ende nicht dorthin, wo man sie nicht hin haben möchte! Auch wenn einem die Arbeit des Abklebens als belastend oder Zeit konsumierend oder gar langweilig vorkommt, spart man am Ende des Tages doch viel Zeit, Nerven und Energie, wenn man von Anfang an sauber abklebt. Denn Plastidip lässt sich zwar leicht lösen. Aber es hinterher von diversen Einzelteilen abziehen zu müssen, wenn man sich die ganze Arbeit auch hätte sparen können, indem man von Anfang an gut abgeklebt hätte, ist wirklich eine nervige Arbeit, die man niemandem wünschten mag. Daher zahl es sich aus, von Anfang an sauber an den Ecken und Kanten entlang der Teile zu kleben, die nicht mit Farbe versehen werden sollen. Die Fenster samt ihrem Rahmen sind ein super Beispiel dazu. Natürlich möchte niemand seine Fenster mit Farbe überziehen – weder mit Plastidip noch mit sonst einem Produkt. Damit das nicht passiert, sollen sie so abgeklebt werden, dass auch der Rahmen aus Gummi noch von dem Tape bedeckt wird. Auch die Reifen und Bremsen sollten in jedem Fall abgeklebt werden, da hier Plastidip wirklich nichts zu suchen hat. Das ergibt sich ja schon aus Gründen der Sicherheit. Die Felgen schließlich kann man durchaus mit der gleichen Farbe versehen wie den Rest des Wagens, aber das ist letztlich jedem einzelnen Anwender überlassen. Denn niemand hat die Hoheit über Fragen des Geschmacks und das ist auch gut so. Übrigens empfiehlt es sich, für die Arbeit des Abklebens bei der Arbeit mit Plastidip auf ein speziell angefertigtes Tape zu setzen statt auf schnödes Band aus Krepp. So gelingt die Arbeit noch besser und spezielles Tape ist auch leichter wieder zu lösen nachdem die Farbe aufgetragen wurde.

Abzulösende Teile schnell wieder abziehen

Plastidip trocknet – ganz wie konventioneller Lack. Zwar kann es nachher in allen Fällen irgendwie wieder abgelöst werden, auch wenn dazu manchmal Kratzen oder Schabe notwendig ist. Wenn man allerdings ganz genau von vorn herein weiß, welche Teile sofort wieder abgezogen werden sollen, kann man sich die Arbeit erleichtern. Nehmen wir die Scheinwerfer als Beispiel. Sie verfügen über so gut definierte Kanten, dass es leichter ist, sie kurz zu besprühen und nachher wieder abzuziehen, als sie von vorn herein abzukleben. Dabei wird die Folie genauso gleichmäßig und sauber aufgetragen wie bei anderen Teilen der Karosserie auch. Allerdings sollte jetzt nicht zu lange gewartet werden, das Plastidip wieder zu lösen. Denn wenn es einmal mehrere Stunden trocknet ist es etwas widerspenstiger und kann leichter brechen. Direkt nach der Anwendung lässt es sich ganz hervorragend lösen und abziehen, wie eine Schicht aus Gummi. Bei Plastidip ist daher gutes Timing erforderlich, damit eine Arbeit gelingt.